Bericht zur Schachtrettung vom 29.09.20

Am Dienstag den 29. September 2020 stand auf unserem Corona-Sonderdienstplan das Thema „Schachtrettung und Absturzsicherung“ auf dem Plan.

Im Zuge einer Untersuchung zur Sicherheit der Schwerspatgrube „Anna“ durch das zuständige Bergbauamt, durften wir eine sogenannte „Schachtrettung“ mit einfachen Rettungsmitteln durchführen.

Da wir als Freiwillige Feuerwehr keine klassischen Höhenrettungswerkzeuge zur Rettung besitzen, wie zum Beispiel Berufsfeuerwehren, müssen wir uns mit einfachen und vorhandenen Rettungsmitteln behelfen. Hier wurde es auch mit unserem Set zur Absturzsicherung interessant. Nur selten können wir unter so realen Bedingungen üben, wie an der Schwerspatgrube Anna bei uns in Götzenhain.

Angenommene Lage war, dass in der Grube, die über eine Gesamttiefe von 12 Metern verfügt, sich ein Bergmann bei einer Routinekontrolle verletzte. Dieser war ansprechbar, konnte jedoch von allein nicht mehr nach oben kommen. Eine erste Erkundung vor Ort zeigte jedoch, dass zwei Personen verletzt waren und gerettet werden mussten. Die zweite Person war nicht ansprechbar und sollte als erstes so schonend wie möglich aus der Grube geborgen werden. Die Einsatzstelle wurde ausgeleuchtet und es wurde sofort die Menschenrettung eingeleitet. Hierbei galt es die verschiedenen Knoten und Einbindetechniken vor Augen zu führen, um eine bestmögliche Sicherung des Patienten zu gewährleisten. Und so konnten sich kurz darauf der erste Trupp der Einsatzabteilung gesichert in die Grube hinab begeben. Ein weiterer Trupp begab auf eine Ebene weiter oberhalb in der Grube zur weiteren Unterstützung und eine Entgegennahme von hinabgelassenem Material. Der verletzte und nicht ansprechbare Bergmann konnte über eine sogenannte Schleifkorbtrage sicher nach oben verbracht werden, der zweite Bergmann konnte gesichert selbst aufsteigen. Für viele war es das erste Mal, eine so realitätsnahe Schachtrettung durchzuführen. Viele Eindrücke und neues Wissen konnten an diesem Abend mitgenommen werden.

Wir bedanken uns herzlich bei der Interessensgemeinschaft historischer Bergbau Dreieich-Götzenhain e.V. für die Einladung und Übungsmöglichkeit sowie bei unserem Bürgermeister Martin Burlon für sein Interesse vor Ort und dem Dank an unserer Arbeit.

Wir möchten gleichzeitig darauf hinweisen, dass die Schwerspatgrube Anna ein reines Forschungsbergwerk und keine Besuchergrube ist. Das Bergwerk steht normalerweise unter Wasser und ist somit unzugänglich. Das Wasser wurde extra für die Prüfung durch das Bergamt abgesenkt.

Wenn Sie weitere Infos über die Grube erfahren möchten, dann klicken Sie hier.

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